Page 297 - Thunderbike
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Die Faszination beginnt wenn man weiß, dass unter Sascha
ein Motor arbeitet, der generalüberholt ins Bike gewandert
ist. Bis auf die letzte Schraube zerlegt und ausschließlich
mit Originalteilen überholt, treibt Sascha ein Aggregat in
bestem Zustand durch die Straßen, das allerdings aussieht,
wie aus der Tonne gezogen. Wie sämtliche Metallteile bis
hin zur kleinsten Schraube wird auch das Motorgehäuse
einem künstlichen Alterungsprozess unterzogen. Lange hat
die TB-Crew getüftelt, bis mittels Steinbädern – in riesigen
Trögen werden Metallteile mit Kieselsteinen im Kreis gejagt,
Salzwasser- und Essigbädern, Schleifpapier und Hartöl ein
authentischer Vintage-Look entsteht. Die Stößelrohre sind
aus Messing gedreht, anschließend in Salzwasser gebadet
und flambiert. In Verbindung mit den außenliegenden
Federn sehen sie richtig alt aus. Die Hoss-Buchstaben werden
aus Stahlplatten gebrannt und an Halteclips verschweißt.
Nockendeckel und Luftfilter werden von Graveur Klaus Witte
aufwendig graviert, wie auch im späteren Endspurt noch
zahlreiche andere Metallteile.
Die zwei originalen Einzelkrümmer werden zusammengefügt,
um den hauseigenen Custom-Auspuff zu montieren. Das
Hitzeschutzblech wird im Look eines alten Maschinengewehrs
produziert. Die Rockerboxen sind aus Serienteilen
herausgefräst und mit gefrästen Konturen versehen, die Köpfe
bekommen dadurch eine ganz besondere Optik. Den Kicker
montieren die Jungs ebenfalls nachträglich. Für den Notfall
liegt der alte E-Starter auf einem kleinen Schalter oberhalb des
Primärkastens. Schöner Nebeneffekt – am Lenker verbleiben
damit nur zwei elementare Funktionen: Gas und Bremse. Die
Räder in 19 und 23 Zoll stammen aus einer Enduro. Da das
Vorderrad nur eine kleine Honda-Trommel liefert, entscheidet
sich Andreas mit seinem Team beim Bau für eine extradicke
Scheibenbremse mit fettem Bremssattel im Hinterrad. Auf
dem Sattel ist das Thunderbike-Logo eingraviert.
298 Thunderbike CustomBook